Urlaub in Matera

Matera ist eine Stadt in der süditalienischen Region Basilicata und Hauptstadt der Provinz Matera. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs. Matera ist eine der ältesten durchgehend bewohnten Orte der Welt. Die Stadt ist bekannt für ihre einzigartigen “Sassi”, ein ausgedehnter historischer Stadtkern, bestehend aus einer Gesamtheit von jahrtausendealten ausgehöhlten Grotten und Gebäuden aus Tuffstein, dem typischen Kalkstein aus dieser Gegend.

Die “Sassi” überblicken eine dramatische Schlucht (Gravina) und befinden sich dem “Murgia” Kalksteinplateau gegenüber, wo mehr als hundert byzantinische Felsenkirchen das Freilichtmuseum der Höhlenkirchen bilden. Im Jahre 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, sind die “Sassi” zum Großteil als Privatwohnungen, Läden, Werkstätten, Restaurants, und Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen restauriert worden. Zusammen mit Materas Stadtmitte bieten die „Sassi“ erstklassige Beispiele von Kunst und Architektur aus dem byzantinischen, romanischen und barocken Zeitalter, neben beachtenswerten Spuren bäuerlicher Kultur. Besucher werden sich bei ihrer Erkundung der sich dahinschlängelnden Gassen und versteckten Winkel, der Höhlen, Kirchen, Bögen und Haustore der „Sassi“ nie langweilen. Sie können aber auch das Ridola Nationalmuseum für Archäologie und das neue Museum für Moderne Kunst besichtigen. Außer der ortstypischen gastronomischen Traditionen und dem Kunsthandwerk, hat Matera das ganze Jahr lang ein sehr reges kulturelles Leben.

Matera ist eine halbe Stunde mit dem Auto von den Sandstränden der Ionischen Küste entfernt. Dort befinden sich die von den alten Griechen gegründeten Kolonien von Taranto, Heraclea (Policoro) und Metaponto, wo Pythagoras gegen Ende seines Lebens seine Schule leitete. Jeder dieser Orte ist eine Attraktion von bemerkenswertem archäologischem Interesse. Basilikatas Strände und das Meer entlang der Ionischen Küste zählen zu den saubersten Italiens. Im westlichen Teil der Region können Besucher Wanderungen in die Berge des Pollino Nationalparks unternehmen, wo der höchstseltene pino loricato steht. Östlich von Matera im benachbarten Apulien ist das Städtchen von Alberobello und das Gebiet der Trulli leicht erreichbar. Ebenfalls in der Nähe ist Castel del Monte, das imposante Kastell des Stauferkaisers Friedrich II., das mit den Burgen von Lagopesole und Melfi in der Basilicata eine reizvolle mittelalterliche Route gestalten.

Die beiden Sassi, von denen es in der Umgebung noch mehr gibt, sind das außergewöhnliche Beispiel einer Höhlensiedlung im mediterranen Raum. Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten. Nach der griechischen, römischen, langobardischen und byzantinischen Geschichte, die Matera mit ganz Süditalien teilt, verwüsteten 938 Sarazenen den Ort. Er kam 1043 unter normannische Herrschaft, wurde Königssitz und gelangte so zu beträchlichem Reichtum. Diese Blüte setzte sich unter den anschließenden Regimentern der Staufer und Anjou fort. Danach wurde Matera mehrere Jahrhunderte von lokalen Adeligen beherrscht, wobei es zu Rivalitäten, Machtkämpfen und Revolten kam; so wurde 1514 der neapolitanische Graf Giancarlo Tramontano bei einem Aufstand der Materaner getötet. Während Matera bis 1663 zu Apulien bzw. der Küstenstadt Otranto gehörte, wurde es anschließend zu Lukanien bzw. der Basilicata gerechnet, wurde 1806 deren Hauptstadt, bis es nach einer Verwaltungsreform zur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wurde, die etwa die Hälfte der Basilicata umfasst. Mitte des 20. Jahrhunderts galt es als Kulturschande, dass in Italien Menschen immer noch in Höhlen lebten.

Carlo Levis Erinnerungsbuch Christus kam nur bis Eboli (1944) und der gleichnamige Film von Francesco Rosi (1978) machten die katastrophalen hygienischen Zustände weltbekannt. So wurden die Bewohner in den 1950er und 1960er Jahren in neugebaute Wohnblöcke umgesiedelt. Die ehemalige Handelsstadt und Lokalmetropole wurde durch die Industrialisierung des Basentotales zur (kleineren) Industriestadt. Da die Sassi heute eine Museumsstadt bilden, gewinnt auch der Tourismus zunehmend an Bedeutung.

Seit einigen Jahrzehnten spielen die zahlreichen kulturellen Zirkel, die auf Kenntnis und Aufwertung des Gebietes drängen, sowie in jüngerer Zeit die Universität Basilikata, die innerhalb weniger Jahre neue Impulse für die Erforschung der eigenen kulturellen Wurzeln geschaffen hat, für die Entwicklung der Kultur eine wichtige Rolle. Eine sicherlich positive Erfahrung sind die Internationalen Bildhauerausstellungen in den Felskirchen von Matera. Dieser Veranstaltung, die über einen Duzend wertvollen Künstler mit einbezieht, kommt der Verdienst zu, eine neue Beziehung zur Kunst, sei es wegen der Schönheit der Umgebung, sei es durch die Sorgfalt der Werkauswahl, geschaffen zu haben. Die wichtigsten Veranstaltungen in der lukanischen Gesellschaft sind jedoch die Volksfeste, die auch heute noch eine sehr wichtige Rolle für den Zusammenhalt spielen. Das Außergewöhnlichste daran ist ohne Zweifel die ausnahmslose Beteiligung aller, die Rückkehr zum „Dorf“ des Emigranten, um einem Ritus beizuwohnen, der seine Wurzeln in vorchristlichen Ritualen hat.

Am 2. Juli dankt man der Madonna della Bruna in Matera. Das Fest, das seit über 600 Jahren begangen wird, entspringt ebenfalls einer Legende. Sie erzählt von einer sehr armen und schönen Frau, die in der Umgebung von Matera einen Bauern auf seinem Karren bat, sie mitzunehmen und der einwilligte. An den Toren der Stadt stellte sich die Frau als die Madonna vor und bat den Bauern, dem Bischof der Stadt eine Nachricht zu überreichen. Dieser begab sich nach Erhalt der Nachricht und von seinen Getreuen begleitet zur Madonna. Als sie aber an den Ort kamen, fanden sie eine Statue auf einem Triumphwagen. Der Bischof befahl den Wagen in die Kathedrale zu bringen, die Soldaten hatten jedoch bereits den Befehl erhalten, ihn zu beschlagnahmen. Das Volk zog es vor, ihn eher zu zerstören, als ihn auszuhändigen, damit jeder in Besitz eines Stückes komme. Das Fest, das mit einer Prozession der Hirten zu Sonnenaufgang beginnt, gipfelt nach dem Umzug des Triumphwagens in der Zerstörung des letzteren durch einen Angriff des Volks. Aus der Zerstörung liest man die Vorzeichen für die Ernte ab und jeder, der es schafft, ein Stück in seinen Besitz zu bringen, wird für das kommende Jahr Glück haben.

Die Stadt Matera ist ca. 45 Kilometer von der Küste entfernt und befindet sich auf einer Höhe von 401 Metern über dem Meeresspiegel. Die Provinz besitzt im Südosten einen kleinen Strandabschnitt, ca. 30 Kilometer, der zum Ionischen Meer gehört. Die Küste von Matera gehört zu den saubersten in ganz Italien. Es gibt dort viele Sandstrände an denen es noch keinen Massentourismus gibt.

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